Dr. Carl Wolff

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  • 11. Oktober 1849In Schäßburg geboren

    Dr. Carl Wolff ist als einer der führenden Siebenbürger auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet um die Jahrhundertwende (19./20. Jh.) bekannt. Der Sohn eines Arztes studierte Rechtswissenschaften und machte es sich zur Aufgabe, siebenbürgisch-sächsische Rechte, Kultur und Wirtschaft für seine Landsleute zu erhalten und voran zu bringen.
  • 1881 - 1887Abgeordneter des ungarischen Reichstages

    Als sächsischer Abgeordneter gehörte er dem ungarischen Reichstag an und vertrat dort die Interessen seiner Volksgruppe. Die Leitung der „Hermannstädter Allgemeinen Sparkasse“ ermöglichte ihm - auch nach dem Verzicht auf eine weitere politische Kandidatur 1885 - einflussreiches wirtschaftliches und politisches Handeln.
  • 1890, 1901 Vorsitzender

    Zum Vorsitzenden des Zentralausschusses der Siebenbürgisch-Sächsischen Volkspartei gewählt. Dass Wirtschaft und Kirche zu dieser Zeit eng zusammen arbeiten, zeigt sich in Carl Wolffs Ernennung zum Landeskirchenkurator 1901.
  • 1897Elektrizitätswerk

    Zu seinen Verdiensten zählen zudem die Errichtung des Elektrizitätswerks im Zoodt-Tal.
  • 1904 - 1905Eisenbahn, Straßenbeleuchtung

    Die Inbetriebnahme der elektrischen Eisenbahn. Die Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung und die Verwendung des elektrischen Stroms allgemein sowie die Eröffnung eines Volksbades.
  • 1917 Rückzug

    Nach 1917 zog sich Carl Wolff aus Wirtschaft und Politik zurück - sein Erbe klingt jedoch bis heute nach.

SIEBENBÜRGEN UND DIE SIEBENBÜRGER SACHSEN

Siebenbürgen, auch bekannt als Ardeal (rumänisch), Erdély (ungarisch) oder auch Transsilvanien (aus dem lateinischen), liegt im Zentrum des heutigen Rumänien. Die rumänische, ungarische und lateinische Bezeichnung des Landstriches bezieht sich jeweils auf die geografische Lage des Gebiets im südlichen Karpatenraum und bedeutet "jenseits der Wälder".

Die Herkunft des Namens "Siebenbürgen" ist nicht endgültig gesichert. Vermutet wird, dass der Name Siebenbürgen auf die sieben von deutschen Siedlern gegründeten Städte Kronstadt, Schäßburg, Mediasch, Hermannstadt, Mühlbach, Klausenburg und Bistritz zurückgeht.
Ab 1147 erhielten Siedler, die hauptsächlich aus dem Mittelrhein- und Moselgebiet, Flandern und der Wallonie stammten, besondere Privilegien und Rechte, wenn Sie sich im heutigen Siebenbürgen ansiedelten und somit die Grenzen gegen Einfälle aus dem Osten sicherten. Die Bezeichnung "Sachsen" (Siebenbürger Sachsen) kommt vermutlich aus der damaligen Verallgemeinerung für westliche, meist deutsche Siedler, die "Saxones" genannt wurden. Die Siedler übernahmen die Eigenbezeichnung später auch für sich selbst. Die Siebenbürger Sachsen hatten im Mittelalter und der Neuzeit durch ihren privilegierten Rechtsstatus eine fast absolute Unabhängigkeit sowie eine eigene Gerichtsbarkeit und politische Vertretung, die sogenannte Nationsuniversität. Siebenbürgen galt zu dieser Zeit als eine Hochburg für Glaubensfreiheit, Toleranz und Wohlstand. Im 19. Jahrhundert endete der 700-jährige autonome Status Siebenbürgens, da sich der magyarisch (ungarisch) dominierte Landtag für die Union mit Ungarn entschied. Die alten, tradierten Rechte der Bevölkerungsgruppe Siebenbürger Sachsen wurde abgeschafft. Die Fläche des heutigen Siebenbürgen beträgt etwa 57.000 km².